Über die Lohnhalle Oberhausen liest man so einiges. Sie ist in aller Munde, sie macht Theater, dort gibt es Floh- und Kunsthandwerkermärkte und dort wird immer wieder Kunst präsentiert.
Sieht erst einmal ziemlich unscheinbar aus.
Aber drinnen tobt der Bär !!!
Was geschieht wenn die Arbeit vorbei ist?
Regionale crossart-Künstler aus dem Ruhrgebiet laden crossart-Gastkünstler ein, sich mit dem Thema "After Work" auseianderzusetzen.
Was bleibt uns nach getaner Arbeit? Was geschieht während des Strukturwandels? Was geschieht in uns selbst? Welche Werte bleiben uns erhalten? Was ist uns wichtig jenseits der Arbeit? Wie verändert sich eine Region?
Stichworte: Mensch, Natur, Ruhe, Kultur, Feierabend, Industrie, Veränderung, Zeit, Verfall, Ruhrgebiet, morbide Schönheiten, Alltagsinseln, Ästhetik der Zerstörung."
Ich hab meine "Die hängenden Gärten der Semiramis" ins Rennen geschickt.
Das Kunstwerk trägt den Untertitel: Wenn Schnee fällt in Bagdad. Der Untergang einer Stadt.
Und somit war es für mich ein aktuelles Thema zu der Ausschreibung, denn auch im "Pott" geht in so vielen Städten das Licht aus. Vielleicht nicht auf so "brutale" Art und Weise wie in Bagdad, aber auch hier ist das Leid groß.
Natürlich spielt auch für mich die Kultur rein, in dieses Kunstwerk. Natürlich hat es etwas mit Ruhe, in den Gärten, nach dem Krieg, zu tun. Veränderungen - nichts ist beständiger als die Veränderung!! Zeit, Verfall, Ruin .... alles Schlagworte, die zu meinem Kunstwerk passen und dennoch .....
... bleibt es eins meiner neuesten Kunstwerke. Eins das noch "frisch" ist, eins das noch nach seiner Ästhetik sucht.
Die Vernissage war reich besucht und Claudia Wädrich, als Schriftstellerin, hielt uns eine Laudatio und so kam es anschließend dann auch noch zu dem ein oder anderen Künstlergespräch. Natürlich weil man sich auch schon von anderen Crossart Ausstellungen kannte oder einfach, weil man ein neues Gesicht gesehen hatte.
Es gab einen Artikel in der Presse, es gab Lob und es gab aber auch Schattenseiten.
So ist mein Kunstwerk beschädigt worden.
Nicht schlimm, denn es ist ja nur Textilkunst !! Da kann man ja mal an den Stoffen ziehen, einige Fetzen rausziehen oder einfach einen Kaugummi reinkleben (Sarkasmusmodus wieder aus).
Nur die Erfahrung mit der Organisation, die hat dann den absoluten Wehrmutstropfen oben drauf gesetzt. Keine Entschuldigung. Keine adäquate Reaktion.
Fazit: sicherlich passiert es immer mal wieder, kann immer mal etwas vorkommen, auch wenn ich es nie verstehen werden, dass es Menschen gibt, die anderer "Werke" beschädigen, zerstören oder sogar klauen. Aber, dass seitens der Organisation noch nicht mal eine entsprechende Reaktion kommt, dass verstehe ich dann gar nicht mehr.
Und wenn etwas passiert ist, dann findet man Lösungen, man findet Worte ... auch der Entschuldigung.
Ich hab es mit nach Hause genommen. Ich habe es repariert und so wird es nächste Woche, am 27. Juni, wenn ich meinen Kunstraum "option.265" eröffne, hängen und sich bestens präsentieren.
So hat meine "Semiramis" auch schon etwas von Ruin, Untergang und Zerstörung zu erzählen.Und ich bin als Künstlerin um eine Erfahrung reicher, von der ich weiß, dass ich die nicht unbedingt haben muss. Aber auch die Schattenseiten gehören dazu.
Und trotzdem freue ich mich auf die nächste Ausstellung !!!
Sie gehören zum Künstlerleben dazu, sonst könnte ich euch ja meine Kunstwerke gar nicht zeigen und ihr nicht bewundernd davor stehen und mich mit Lob überhäufen ...... okee okee .... ich nehme auch Kritik entgegen.
Lasst uns also zusammen neugierig bleiben.
Wie immer.
Und sehen was das Leben,
das Künstlerleben,
noch alles für uns bereit hält.
Martina
alias Frau U.
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